Sportgesänge als moderne Seemannslieder
Sportgesänge, kontinuierliche Wiederholungen von demselben Wort, beziehungsweise demselben kurzen Satz, werden heutzutage auch als Sport Chants bezeichnet, wenn sie für den Sport eingesetzt werden. Das Chanten hat hauptsächlich in der hindhuistischen und buddhistischen Religion eine tiefe und tragende Bedeutung. Vor allem Mönche sitzen bei ihren Gebeten zusammen und chanten. Sprich, sie rezitieren Mantren. Ein Mantra ist ein kurzer Satz, welcher meistens um die Unterstützung der Götter bittet.
Sportgesänge hingegen motivieren das Team, heben deren Teamgeist und geben ihnen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Im Teamsport wieder dieser Gesang oder dieses Mantra oft direkt vor Spielbeginn gemeinsam aufgesagt oder gar gerufen. Es vermittelt ein Gefühl der Stärke und Unbesiegbarkeit. Auch als Zuschauer ist es äußerst motivierend in die Gesangschöre mit einzusteigen, ganz besonders, wenn man bei einer Sportwette auf ein Team gesetzt hat und ein großer Fan ist.
Was Seemannslieder damit zu tun haben
Ganz so romantisch wie man meinen könnte, ging es damals auf den Schiffen nicht zu. Der Gesang halt den Seeleuten dabei im Rhythmus zu bleiben und gleichmäßig zu rudern, beziehungsweise ihre Arbeit im Gleichtakt zu erledigen. Eine schöne Stimme war oft Kriterium beim Anheuern neuer Seeleute. Denn wer will schon einen krächzenden Hahn neben sie sitzen haben, Tagein und Tagaus!? Die Seeleute damals wollten es jedenfalls nicht.
Es kam an Bord immer einen sogenannten Shanty-Man. Er stimmte die Lieder an und gab damit den Takt und den Ton vor. Oft regte er auch zu sogenannten Call- and Response-Chants an. Hierbei singt der Frontmann einen gewissen Teil eines bekannten Liedes und bekommt dann Antwort von seinen Seeleuten. Diese Technik förderte das Team und den Zusammenhalt. Jeder Seemann musste mitmachen und blieb somit im Takt.
„What shall we do with the drunken sailor?“
Jeder kennt es, das wahrscheinlich bekannteste Seemannslied überhaupt. „What shall we do with the drunken sailor?“, ein britisches Seemannslied, welches über die Grenzen des britischen Imperiums hinaus an Bekanntheit und Ruhm gewann. Rum hatten die Seeleute sicherlich, doch die"Buddel voll Rum"-Romantik ist weit hergeholt. Das Leben an Bord war hart und geprägt von schwerer Arbeit. Essen musste rationiert werden und Mitreisende wie Ratten und Flöhe erschwerten das Leben an Bord zusätzlich.
Doch das Leben der Seeleute hatte auch positive Seiten. Die Entlohnung war für damalige Verhältnisse sehr gut und sie hatten die Möglichkeit weit entfernte Länder zu erkunden und unbekannte Kulturen zu ergründen. Oft hatten sie die Möglichkeit, Schätze in den jeweiligen Ländern günstig zu erwerben und auf dem Rückweg in einem anderen Hafen oder in ihrem Heimatland wieder teuer zu verkaufen. So gelangte auch der ein oder andere Kunstschatz in fremde Länder.